"Pilger der Hoffnung" so lautete das Thema der diesjährigen Pfarreimesse auf Burg Eppstein. Keine Hoffnung, "dreimal auf Holz geklopft, wird schon irgendwie gut werden" sondern eine tiefe Verwurzelung im Gottvertrauen.
Unser Kaplan Bruns hat es aber während seiner beeindruckenden Predigt doch getan - dreimal auf Holz geklopft. Jedenfalls symbolisch.
Auf das Holz des Pilgerstabes, auf das Holz des Kreuzes und auf das Holz des Baum des Lebens.
Das Holz des Pilgerstabes, das uns die Frage im Leben stellt: "Bist du Pilger oder bist du Passant?"
Nimmst du das Leben an, den Weg, der vor dir ausgebreitet wird, und gehst ihn, mit allen Wendungen und Biegungen, mit allen Steigungen und gefährlichen Abgründen? Oder lässt du das Leben an dir vorbeiziehen? Ohne wirklich einzutauchen, weil es nach der bequemeren Möglichkeit aussieht?
Das Holz des Kreuzes, das uns die Frage stellt: "Welche Ziele im Leben haben Bestand, im Angesicht des Todes?"
Der Mensch definiert sich nicht nur über Haben und Tun. Es gibt eine Ebene, die geht viel weiter und viel tiefer darüber hinaus. In dieser Ebene liegt die Liebe, die Dankbarkeit, das Vertrauen. Für diese Ziele hat der Tod nicht das letzte Wort.
Und schließlich, das Holz des Baum des Lebens, das uns fragt: "Auf welche Zukunft richtet sich unsere Hoffnung?"
Hoffnung, so hat der Theologe Josef Pieper einmal geschrieben, sei die Tugend des „Noch nicht“. Junge Menschen haben noch ganz viel "Noch nicht" vor sich. Im Alter wandelt sich das "Noch nicht" zu "Nicht mehr". Auf welche Zukunft richtet sich denn dann die Hoffnung?
In der christlichen Kunst wird das Kreuz manchmal als Baum des Lebens dargestellt. So wird für uns der Baum zum Zeichen des Lebens, das von Christus kommt. Die Hoffnung, die auf das Holz des Baum des Lebens klopft, ist genau darin begründet. Der Tod hat auch hier nicht das letzte Wort.
Es bleibt viel mehr "Noch nicht" als "Nicht mehr" - selbst, wenn die Zeit auf Erden nur noch ganz begrenzt ist.
Vielleicht ist dies die Einstellung, die manche alte Menschen auch im hohen Alter oder in schwerer Krankheit oder Sorge noch jugendlich und zuversichtlich erscheinen lässt. Bei den Heiligen erkennen wir diese Haltung oft. Die Heiligen aus der Geschichte, aber auch die Heiligen des Alltags, die heute mit uns zusammen durch´s Leben gehen.
Der Projektchor unter Leitung von Sebastian Munsch hat die Messe musikalisch feierlich begleitet, eine Schar Ministranten haben wieder ihren Dienst am Altar verrichtet, und im Anschluss wurden wir noch mit Speiß und Trank versorgt, so dass es noch ein stimmiges gemütliches Miteinander bei hochsommerlichen Temperaturen wurde.
Ein herzliches Dankeschön allen, die zum Gelingen dieses schönen Tages beigetragen haben!